Johann Pech

Bergarbeiter. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1896    † 1943

 

Lebenslauf

Johann Pech wurde am13.5.1896 in Rhacholusk (Kreis Pisek, Böhmen) geboren. Er war Bergarbeiter in Wismath/Eisenerz.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 15. 11. 1941 wurde Johann Pech verhaftet und am 10. 5. 1943 in Graz gemeinsam mit Martin Michelli, Siegfried Pichler und Alexander Soukup (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 7.9.1943 erfolgte seine Hinrichtung im Landesgericht I in Wien.

Aus dem Urteil

„Johann Pech gibt zu, dem Siegfried Pichler etwa 200 Sprengkapseln und 30 m Zündschnur gegeben zu haben. Er will freilich glauben machen, er habe damit Pichler im Bergwerksbetrieb aushelfen wollen. Das ist unwahr. Denn als Baggerführer braucht Pichler gar keine Sprengmittel. Und Pichler hätte sich um Sprengmittel für den Bergwerksbetrieb auch gar nicht an Pech gewandt, der – wie er wusste – ebenfalls im Betrieb mit Sprengmitteln nichts zu tun hatte. Er hätte vielmehr die Sprengmittel ordnungsgemäß von der Verwaltung angefordert bekommen. Pech hat sich also die Sprengmittel – unaufgeklärt wie – beschafft, um sie Pichler für verbo­tene Zwecke weiterzugeben. Und das können nur kommunistische Zwecke sein.“

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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